Die Holzmarkt-Passage - Das Lebendige Zentrum

Auf den Resten des alten "Deutschen Hauses", in dem es bereits ein kleines Kino gab, wurde nach Abbruch im Jahre 1931 das neue "Deutsche Haus" im Jahre 1936 fertiggestellt. Valentin Widera ließ nach Plänen der Jenaer Architekten Schreiter & Schlag ein Flimtheater mit 1140 Plätzen errichten.

Bereits 1931 ist in einem Schreiben der Architekten Schreiter & Schlag von der Passage Holzmarkt-Grietgasse die Rede, die jedoch erst nach 6-jähriger Bauzeit fertiggestellt wird.

Nach Fertigstellung wird der Spielbetrieb aufgenommen und kann mit kleineren Unterbrechungen bis 1986 aufrechterhalten werden. Parallel dazu eröffnet ein Hotel (später INTER-Hotel) sowie ein Café/Restaurant und kleinere Läden in der Passage zur Grietgasse.

Auch während des Krieges 1943 darf während der Umbauarbeiten das Haus und das Café nicht geschlossen werden, da es das einzige brauchbare Café in Jena ist.

Nach Umstellung auf Cinemascope in den 50er Jahren und einer Erhöhung des Saal bleibt festzustellen, daß lange Jahre die SED-Kreisleitung in den Büroräumen des Hauses untergebracht waren.
Dieser Tatsache ist es geschuldet, daß sich das Zentrum der Auseinandersetzungen am 17.Juni 1953 um den Holzmarkt zusammenballte und die Akten auf den Holzmarkt geworfen wurden.

Nach Umbauarbeiten Anfang der 60er Jahre bzw. Ende der 60er Jahre zum Hotel "International" bzw. "Palast Theater" wurden jedoch notwendige Renovierungsarbeiten derart vernachlässigt, daß 1986 die Schließung und 1997 der Abriß des Gebäudes unumgänglich wird.

Nach der 1996 nicht unumstrittenen Entscheidung, den Multiplexkinostandort wieder für den Holzmarkt vorzusehen, konnte mit dem Bau begonnen werden.

Einzelhandelsverband und die Stadtverwaltung geben dem Multiplexkinostandort in der Innenstadt vor der Alternativvariante in der Vorstadt Jena-Lobeda den Vorrang. Das Ziel, die Attraktivität und die Bedeutung der Innenstadt Jenas zusätzlich zu stärken und zu erhöhen, ist erreicht.
Die Standortentscheidung war richtig.

Nach dem Wiederaufbau der im Krieg zerstörten gegenüberliegenden Bebauung 1997/1998 wurde mit der Fertigstellung der Holzmarkt-Passage das alte Platzgefüge wieder hergestellt.

Im Vorgriff auf diese Realisierung wurde das Umspannwerk der Stadtwerke Jena, ebenfalls vom Architekten, als zentraler Energieversorgungspunkt Jenas modernisiert und um das Info-Zentrum der Stadtwerke Jena ergänzt.

Nach Abschluß der städtischen Planung im Platzbereich Holzmarkt in diesem Jahre hat die Sanierung und die Revitalisierung des Bereiches Holzmarkt ihren Abschluß gefunden. Bereits jetzt hat der Vorbereich der Holzmarkt-Passage und die Holzmarkt-Passage selbst ihre Bedeutung als wichtigster innenstädtischer Plan wiedergefunden.